Es gibt wohl kaum etwas Frustrierendes für ein Team als die Aussage, man habe zwar verloren, könne den Platz aber dennoch mit erhobenem Haupt verlassen. Und dennoch ist genau dies das einzige, was sich Bayer Leverkusen nach der Niederlage gegen den FC Barcelona sagen kann. Beim 1:2 im Nou Camp aus Sicht des Bundesligisten hatte die Werkself den Titelverteidiger am Rand einer Niederlage. Doch 80 Minuten guter Fußball reichen nicht gegen ein Team von so bestialischer Qualität, wie sie Barca besitzt.

Bayer führte lange 1:0
Eigentlich lief Leverkusen alles nach Plan. In der 22. Minute ging das Team von Coach Roger Schmidt in Führung. Verteidiger Kyriakos Papadopoulos versenkte eine Vorlage von Hakan Calhanoglou per Kopf zum 1:0. Leverkusen zog sich in der Folge weit zurück und konzentrierte sich auf die Defensivarbeit. Barca hatte 70 Prozent Ballbesitz und spielte mehr als drei Mal so viele Pässe wie der Gegner. Dabei sprangen auch zahlreiche Torgelegenheiten heraus, doch insgesamt war Leverkusen sehr gut in der Disziplin, den Gegner vom eigenen Tor wegzuhalten. Als die 80. Minute anbrach und Bayer noch immer in Führung lag, hofften die meisten Fans der Spanier bestenfalls noch auf ein Unentschieden.

Doppelschlag von Barca dreht das Spiel
Dann allerdings folgte der große Auftritt von Munir: Der 20-jährige Stürmer legte innerhalb von zwei Minuten zwei Tore für die Katalanen auf. Zuerst bediente er Sergi Roberto, der dankbar verwandelte. Dann folgte in der 82. Minute ein schöner Pass auf Luis Suarez, der sich nicht lange bitten ließ und zum 2:1-Siegtreffer verwandelte.

Insgesamt wird Barca die Partie allerdings nachdenklich bewerten. Es war der erste große Auftritt ohne Superstar Lionel Messi, der aufgrund einer Knie-Verletzung frühestens im Spätherbst wieder spielen kann. Und man merkte schon sehr, dass der Argentinier fehlte.