DFB gibt Zahlen für Fehlentscheidungen des Videoschiedsrichters bekannt

Dezember 11th, 2017 by admin

Schon seit einiger Zeit ist der Videobeweis ein viel diskutiertes Thema. Immer wieder ist die neu eingeführte Technik in der Bundesligasaison Anlass für Streitigkeiten und Auslöser für heftige Debatten.

Zwischenzeitlich übernahm Lutz Michael Fröhlich den Posten des Schiedsrichterchefs von Hellmut Krug. Mehrere Vereinsvorstände forderten die Abschaffung der umstrittenen Technik und ein Videoschiedsrichter wurde von einem verärgerten Fan verklagt.

Andererseits gibt es auch positive Äußerungen einiger Klubs, die sich sicher sind, dass der Videobeweis zukunftsweisend für den Fußball sein kann, sofern die Technik korrekt genutzt wird.

Doch bis zum heutigen Tag ist das noch nicht der Fall. Dieser Meinung sind sowohl die Vereinsvorstände als auch der DFB. Und der DFB veröffentlicht nun erstmals aussagekräftige Zahlen zum Thema Videobeweis in der Bundesliga.

Im Beisein von Lutz Michael Fröhlich, den Vertretern der Vereine sowie den Schiedsrichtern gab der DFB konkrete Zahlen bekannt. Dabei stellte sich heraus, dass der Videoassistent die Entscheidungen der Schiedsrichter bereits 33-mal korrigierte.

Von diesen 33 Korrekturen konnten jedoch nur 25 als berechtigt gewertet werden. Das bedeutet, dass der Videoschiedsrichter, obwohl ihm umfangreiche Technik zur Verfügung steht, insgesamt 8 Fehlentscheidungen traf.

Trotz eingehender Änderungsvorschläge durch den Videoassistenten gilt die Maßgabe des DFB-Präsidenten Reinhard Grindel: Der auf dem Rasen stehende Schiedsrichter hat das letzte Wort. Auf diese Maßgabe hat sich der Schiedsrichter auch drei Mal berufen und den jeweiligen Änderungsvorschlag ignoriert.

Bislang wurden insgesamt 830 Entscheidungen überprüft. 613 stille Überprüfungen, ohne Kommunikation zwischen Schiedsrichter und Videoassistent, fanden in Köln statt. In lediglich 217 Fällen nahm der Videoassistent mit dem Schiedsrichter Kontakt auf.

Diese Zahlen veranschaulichen, dass die Bedenken im Bezug auf eine Zerstörung des Spielflusses, die insbesondere in der Sommerpause immer wieder geäußert wurden, unbegründet sind. Allerdings müsse man davon ausgehen, dass es auch in Zukunft zu Fehlentscheidungen durch den Videoassistenten kommen kann.

Fröhlich zieht eine positive Bilanz: Seiner Ansicht nach habe der Videoassistent einen absoluten Mehrwert für die Bundesliga. Aber nur dann, wenn dieser korrekt eingesetzt wird und nur bei klaren Fehlentscheidungen greift.

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