Domenico Tedesco bleibt vorerst Trainer des FC Schalke 04. Darauf hat sich der Aufsichtsrat von Königsblau nach einer langen Krisensitzung verständigt. Nach dem 0:4 der Knappen gegen Fortuna Düsseldorf schien es so, als sei die Zeit des 33-Jährigen an der Veltins Arena abgelaufen. Nun darf Tedesco wenigstens noch die Partie gegen Werder Bremen betreuen. Besonders schmeichelhaft sind die Gründe freilich nicht, weshalb Tedesco in Amt und Würden bleibt. Es ist mehr als deutlich, dass er mittelfristig keine Zukunft mehr bei Königsblau hat.

Der erste Grund: Niemand kann Tedesco entlassen

Die Verschärfung der sportlichen Krise der Knappen geht mit einem Vakuum in der sportlichen Führung einher. Christian Heidel ist als Manager zurückgetreten. Sein Nachfolger Jochen Schneider wurde noch nicht einmal offiziell der Öffentlichkeit vorgestellt. Dokumente unterschreiben darf er erst ab dem 14. März. So ist niemand im Klub, der Tedesco derzeit entlassen dürfte. Der Restvorstand könnte ihn höchstens zeitweilig beurlauben, müsste hierfür die entsprechenden Papiere aber gemeinsam unterzeichnen. Der Aufsichtsrat müsste zustimmen. So einen Schritt unternimmt niemand gerne, wenn der sportlich Verantwortliche nicht mit der Unterschrift ebenfalls mit an Bord ist.

Der zweite Grund: Schneider hält Misserfolge für sicher

Der künftige Manager Jochen Schneider war in der Aufsichtsratssitzung gemeinsam mit seinen neuen Vorstandskollegen anwesend. Er hat hier seine Zustimmung gegeben, dass Tedesco erst einmal bleiben darf. Laut „Bild“ war seine Begründung jedoch alles andere als schmeichelhaft. Schneider glaube nicht, dass ein Interimstrainer auf die Schnelle die sportliche Wende schaffen könne. Es würde deshalb keinen Sinn machen, Tedesco auf die Straße zu setzen, wenn der Misserfolg ohnehin sicher sei, zitiert ihn das Boulevardblatt. Vertrauen in den Trainer klingt anders.